Erinnern, Gedenken, aktiv werden

Den Opfern des Nationalsozialismus erinnern, in Gedenkstätten die Vergangenheit erfahrbar machen und aktiv sein gegen Rassismus und Antisemitismus!- Das war der Wunsch von vielen Schülerinnen und Schülern und damit jenseits des klassischen Unterrichts der Frage nachzugehen: Was bedeutet Auschwitz für mich heute?

Als ‚Bildungspartnerschaft Alte Synagoge‘ ist dieser Ansatz Teil des Schullebens des Gymnasiums Vohwinkel geworden und beinhaltet außerdem besonders die AG ‚Gedenken und Erinnern‘ und die Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz.  

Bildungspartnerschaft Alte Synagoge

Seit Juli 2019 besteht zwischen dem Gymnasium Vohwinkel und der Gedenkstätte ‚Alte Synagoge Wuppertal‘ eine Bildungspartnerschaft. Unsere Schule stärkt damit die Bedeutung der Erinnerungskultur, die Sinnfragen junger Menschen nach dem Hier und Jetzt mit der Geschichte zu verbinden. Die Alte Synagoge steht als Ort jüdischen Lebens in Wuppertal und ihrer Geschichte im Fokus. Wir haben eine stärkere Zusammenarbeit und gemeinsame Aktivitäten vereinbart, bspw. als außerschulischer Lernort, Projekttage in der Schule, Stärkung der Erinnerungskultur in vielen Fächern und interdisziplinäres Lernen. Ebenfalls fördern wir und unterstützen fachlich die Teilnahme am Wettbewerb der Alten Synagoge, bei dem z.B. im Jahr 2019 die Schülerin Viviana Springmeier mit ihrer Facharbeit den ersten Platz gewann.

AG ‚Gedenken und Erinnern‘

Die AG ‚Gedenken und Erinnern‘ nimmt den Fokus der Erinnerungskultur auch aus der Bildungspartnerschaft auf und gibt Schülerinnen und Schülern der Oberstufe Gelegenheit jenseits des Unterrichtes aber unter fachlicher Leitung sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit mit dem Schwerpunkt der Judenverfolgung und dem Holocaust auseinanderzusetzen. Unter der Leitfrage ‚Was bedeutet Auschwitz für mich heute?‘ steht das eigene Nachdenken und die Bedeutung für die Gegenwart im Zentrum. Neben Exkursionen, wie in die Alte Synagoge, Beteiligung an Gedenktagen und Aktionen in der Schule, dient diese AG ebenso der Vorbereitung auf die Gedenkstättenfahrt.

Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz   

Bereits zweimal besuchte der Großteil der jeweiligen AG ‚Gedenken und Erinnern‘ die Gedenkstätte Auschwitz in Polen. Bisher konnten immer Fördergelder vom Land NRW oder Stiftungen zur Unterstützung der Finanzierung eingeworben werden. Die insgesamt viertägige Fahrt nach Krakau, beinhaltet eine zweitägige Führung durch das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz I und Auschwitz II (Birkenau). Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Leid, Tod und Schrecken auseinander, da hier eine Million Menschen, größtenteils Juden, ermordet wurden. Ebenso gehört eine  Schweigeminute am Mahnmal dazu. Nach der Gedenkstättenfahrt wird das Erlebte in der AG aufgefangen und reflektiert. Über eine eigene Auseinandersetzung und Beantwortung der Frage ‚Was bedeutet Auschwitz für mich heute?‘ entstehen individuelle und kreative Produkte (Videos, gemalte Bilder, Gedichte u.a.), die ein Signal setzen wollen: Nie wieder Auschwitz!

Max Christian Derichsweiler –

Ansprechpartner Bildungspartnerschaft, Leiter AG und Koordinator der Gedenkstättenfahrt